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Hier gibt es Blogbeiträge zu den verschiedensten Umwelt- und Naturthemen. Wann lassen sich welche Tier - und Pflanzenarten in der Natur am besten beobachten? Welches sind gravierende Probleme für die Natur und was können wir dagegen tun? Und natürlich gibt es hier schöne Bilder aus der Natur....

 

16.09.2025: Tagpfauenaugenzucht

Im letzten Jahr war die Anzahl der Tagpfauenauge (Aglais io) bei uns extrem niedrig. Vermutlich sind viele Falter nach erfolgreicher Überwinterung (im März waren nämlich noch einige anzutreffen) durch ein massives Starkregenereignis Anfang Mai ums Leben gekommen. Ich habe im letzten Jahr gefühlt jeden größeren, sonnigen Brennnesselbestand in Bad Homburg abgesucht auf der Suche nach Raupen - erfolglos. Daher habe ich mich sehr gefreut, als im Herbst 2024 dann doch noch vereinzelt Falter zu sehen waren. 

Auch im Frühjahr 2025 konnte ich tatsächlich immer wieder Falter entdecken. Um die Population vor Ort zudem zu unterstützen, zogen meine Bekannte Eva und ich im Frühjahr dann parallel Raupen aus zwei Gelegen auf, die wir Ende Mai / Anfang Juni an unterschiedlichen Orten gefunden hatten. Mitte Juni schlüpften dann erfolgreich die Falter aus beiden Gelegen und das Ziel war es nun, einige der Exemplare zur Paarung und Eiablage anzuregen. Trotz widriger Umstände (sehr heiß und windig) gelang es Eva durch Bereitstellen von Nektarquellen die Falter gut zu versorgen und ihnen Brennnesseln im Topf für die Eiablage anzubieten. Das Ganze fand in einem zum Schmetterlingshaus umfunktionierten Gewächshaus statt. Zwischenzeitlich musste sogar im Innenraum mit Eisblöcken die Luft gekühlt werden. Und dann hieß es Daumen drücken: würden die Falter sich paaren? Ja, nach einigen Tagen war es soweit und tatsächlich wurde ein Eigelege auf der bereitgestellten Brennnessel abgelegt. Danach wurden die Falter (ebenso wie die anderen bereits vorher) in die Freiheit entlassen, um ggf. weitere Eier an anderen Stellen abzulegen. 

Dieses Gelege kam nun in meine Obhut und Mitte Juli schlüpften die winzigen Eiraupen. Diese bleiben zunächst eng zusammen und häuten sich bereits nach wenigen Tagen das erste Mal. Die jungen Stadien sind auf den Bildern unten erkennbar. Nach der letzten Häutung Ende Juli wurde dann noch enorm an Masse zugelegt. Eva musste viel Brennnesselmaterial besorgen, was besonders schwierig war, da es so lange nicht geregnet hatte und die Brennnesseln daher spärlich und trocken waren. Anfang August fingen dann die ersten Raupen an, sich zu verpuppen und praktisch alle Raupen schafften diesen Sprung erfolgreich. Dann war Warten angesagt, denn wir hofften auf den Schlupf von ca. 150 Faltern. Leider schlüpften nach gut einer Woche nur insgesamt 25 Falter. Der Rest war leider parasitiert! Wir konnten Fliegenlarven beobachten, die sich aus den Schmetterlingspuppen herausbohrten und dann in tönnchenförmigen Kokons verpuppten. Heraus kamen nach gut einer Woche Edelfalter-Raupenfliegen (Sturmia bella). Die meisten Puppen waren aber von Erzwespen parasitiert worden. Diese kleinen Wespen brauchten etwas länger bis zum Schlupf, kamen dann aber zu hunderten zum Vorschein. Das ist natürlich für einen Schmetterlingsfreund ein trauriges Ergebnis, gehört aber zum Ökosystem nun mal dazu. 

Während die Raupenfliegen vermutlich über Eier auf den Brennnesseln in die gesicherten Gehege kamen und dort von den Raupen mit der Nahrung aufgenommen wurden, sind die Erzwespen sehr klein und haben vermutlich einen Weg ins Gehege hineingefunden. Denn die Weibchen legen hier in der Regel ihre Eier direkt auf oder in den Wirt. 

Was lernen wir daraus? Das eine Gehege ist nicht geeignet für die Aufzucht, denn es hat irgendwo eine undichte Stelle, denn nach dem Schlupf sind dort auch Erzwespen herausgekommen (Hagemann, pyramidenförmiges Netz, wird aber scheinbar auch nicht mehr angeboten). Gegen das Einschleppen von Parasiteneiern - sind in der Regel sehr klein - kann man dagegen wenig tun. 

Hier kommen nun die dabei entstandenen Bilder in chronologischer Reihenfolge:

  • Click to enlarge image 01_Gelege BY.jpg
  • Click to enlarge image 02_Gehege_Eva.jpg
  • Click to enlarge image 03_Tagpfauenauge Puppe.jpg
  • Click to enlarge image 04_Tagpfauenauge Falter.jpg
  • Click to enlarge image 05_Tagpfauenauge Kopf Detail.jpg
  • Click to enlarge image 06_Schmetterlingshaus.jpg
  • Click to enlarge image 07_Tagpfauenauge Raupen Schlupf.jpg
  • Click to enlarge image 08_Tagfauenauge Schlupf.jpg
  • Click to enlarge image 09_Tagpfauenauge Gelege leer.jpg
  • Click to enlarge image 10_Tagpfauenauge Raupe 32 h.jpg
  • Click to enlarge image 11_Tagpfauenauge Raupe 4d.jpg
  • Click to enlarge image 12_Puppenaufbewahrung.jpg
  • Click to enlarge image 13_Tagpfauenauge Falter frisch.jpg
  • Click to enlarge image 14_Tagpfauenauge Puppe parasitiert.jpg
  • Click to enlarge image 15_Sturmia bella Edelfalter-Raupenfliege.jpg
  • Click to enlarge image 16_Parasit Chalcidoidea Erzwespe Tagpfauenauge.jpg
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09.09.2025: Turmfalke auf Beutezug

Immer wieder mal sind bei mir von der Wohnung aus Turmfalken (Falco tinnunculus) auf den umliegenden Dächern zu beobachten. Während die Art im Sommer oft eher in der freien Landschaft im Suchflug unterwegs ist, jagt der Turmfalke vor allem in der kalten Jahreszeit von einem Ansitz aus, da ihn dies weniger Energie kostet. Diese Art der Jagd ist für ihn zwar weniger erfolgreich, aber im Winter ist die Gesamtbilanz für ihn in der Regel trotzdem besser. Im Sommer ist die Ansitzjagd seltener, kommt aber auch vor. In der Stadt stellt er dabei vor allem Vögeln nach.

Vor wenigen Wochen konnte ich beobachten, wie ein Turmfalkenmännchen bei uns in der Nachbarschaft Beute gemacht hat - vermutlich eine junge Ringeltaube. Als er seine Beute mitnehmen wollte, stellte sich jedoch heraus, dass der Happen etwas zu groß und schwer war. Der Turmfalke konnte mit der Taube nicht abheben und sie nur jeweils ein oder zwei Meter ziehen. Seine Beute verlassen wollte er aber natürlich auch nicht. So konnte ich beobachten, wie er direkt auf dem Gehweg zwischen den Häuserreihen anfing, die Beute zu verzehren. Schließlich wurde er durch einen Passanten aufgeschreckt und flog davon. Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass der Vogel seine Beute aufgeben würde, legte ich mich mit meiner Kamera auf die Lauer und tatsächlich: nach knapp 20 Minuten kam er wieder und versuchte erneut, mit dem erlegten Vogel davon zu fliegen. Dabei konnte ich seine Abflugversuche ablichten. Leider wurde er schließlich erneut verscheucht, aber nach einer weiteren halben Stunde war die tote Taube nicht mehr zu sehen und ich vermute und hoffe, er konnte sie schließlich doch noch verwerten. 

Hier kommen Bilder der Turmfalken aus der unmittelbaren Umgebung:

  • Click to enlarge image MP046379 Turmfalke be.jpg
  • Click to enlarge image MP046397 Turmfalke Anflug auf Beute be.jpg
  • Click to enlarge image MP046430 Turmfalke be.jpg
  • Click to enlarge image MP046474 Turmfalke m be.jpg
  • Click to enlarge image MP046491 Turmfalke be.jpg
  • Click to enlarge image MP046494 Turmfalke be.jpg
  • Click to enlarge image MP046507 Turmfalke be.jpg
  • Click to enlarge image MPE09309 Turmfalke be2.jpg
  • Click to enlarge image P2176230 Turmfalke be2.jpg
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22.08.2025: Fotoausflüge in der Umgebung

In den letzten Tagen war ich mit meiner Kamera unterwegs und konnte ein paar schöne Fotos aufnehmen. In der Umgebung der Weilbacher Kiesgruben bei Flörsheim konnte ich unter anderem ein paar Kleine Feuerfalter beobachten, die auf dem blühenden Heidekraut saßen. Mit dem lilafarbenen Hintergrund fand ich das auch fotografisch sehr reizvoll. 

Die schönsten Bilder von dort gibt es hier: 

  • Click to enlarge image MP208120 Gr Ochsenauge mit Spinne und Fliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP208128 Fransige Mordfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP208176 Kl Feuerfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP208224 Kl Feuerfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP208246 Kl Feuerfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP208341 Heuschrecke be.jpg
  • Click to enlarge image MP208363 Kl Feuerfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP208394 Kl Feuerfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP208443 Gem Blaeuling be.jpg
  • Click to enlarge image MP208452 Dickkopf be.jpg
  • Click to enlarge image MP208476 Rhabarberzuensler be.jpg
  • Click to enlarge image MP208495 Wasserfrosch be.jpg
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Gestern habe ich es zudem das erste Mal geschafft, zum Bingenheimer Ried in der Wetterau zu fahren, um dort insbesondere die am Wasser rastenden Vögel zu beobachten. Durch die anhaltende Trockenheit ist der Wasserspiegel sehr niedrig und damit sind auch die Ufer relativ weit von den zwei vom NABU angelegten Beobachtungsplätzen entfernt. Erkennen konnte man trotzdem - zumindest durch das Fernglas - Kiebitze, Graugänse, Weißstörche, Silberreiher, Stockenten, Bekassinen, Grünschenkel, eine Rohrweihe sowie zahlreiche weitere Arten. Die Fotos habe ich hier zusammengestellt:  

  • Click to enlarge image MP218556 Ried be.jpg
  • Click to enlarge image MP218570 wohl Wasserralle be.jpg
  • Click to enlarge image MP218575 Stoerche und Kormoran be.jpg
  • Click to enlarge image MP218596 Graugaense im Flug be.jpg
  • Click to enlarge image MP218638 Stockente be.jpg
  • Click to enlarge image MP218665 Storch landend be.jpg
  • Click to enlarge image MP218677 Kl Wiesenvoegelchen be.jpg
  • Click to enlarge image MP218681 Haussperling be.jpg
  • Click to enlarge image MP218692 Rotmilan be.jpg
  • Click to enlarge image MP218704 Teichhuehner be.jpg
  • Click to enlarge image MP218719 Storch im Flug be.jpg
  • Click to enlarge image MP218747 Silberreiher be.jpg
  • Click to enlarge image MP218757 Silberreiher im Flug be.jpg
  • Click to enlarge image MP218776 Kiebitz be.jpg
  • Click to enlarge image MP218780 Rohrweihe be.jpg
  • Click to enlarge image MP218787 Wasserfrosch be.jpg
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04.08.2025: Schmetterlinge & Co. im Allgäu

Auch wenn ich Urlaub habe, kann ich die Kamera nicht aus den Händen legen, wenn sich passende Motive bieten. Daher habe ich natürlich auch im Allgäuurlaub Schmetterlinge und anderes fotografiert. Leider war das letztlich nur 1 1/2 Tage möglich, da dann das Wetter auf Dauerregen sprang und sowohl mich wie auch die Tiere in die Deckung zwangen. 

Hier kommen aber die schönsten Aufnahmen aus den wenigen sonnigen Stunden: 

  • Click to enlarge image MP207040 Braundickkopffalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP207057 Eichenblattspinne mit Mohrenfalter Beute be.jpg
  • Click to enlarge image MP207081 Baldrian-Scheckenfalter Melitaea diamina be.jpg
  • Click to enlarge image MP207115 Schornsteinfeger be.jpg
  • Click to enlarge image MP207152 Feuriger Perlmutterfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP207226 Gemeiner Bienenkaefer Trichodes apiarius be.jpg
  • Click to enlarge image MP207297 Warzenbeisser be.jpg
  • Click to enlarge image MP207305 Sonnenroeschen-Wuerfel-Dickkopffalter Pyrgus alveus be.jpg
  • Click to enlarge image MP207311 Komma-Dickkopffalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP207346 Distelfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP207366 Gewoehnlicher Heidegrashuepfer Stenobothrus lineatus be.jpg
  • Click to enlarge image MP207404 Rostfarbiger Dickkopffalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP207433 Zitronenfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP207438 Kaisermantel be.jpg
  • Click to enlarge image MP207480 Braunauge be.jpg
  • Click to enlarge image MP207529 Landkaertchen be.jpg
  • Click to enlarge image MP207550 Landkaertchen be.jpg
  • Click to enlarge image MP207569 Graubindiger Mohrenfalter Erebia aethiops be.jpg
  • Click to enlarge image MP207590 Graubindiger Mohrenfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP207619 Schwalbenschwanz be.jpg
  • Click to enlarge image MP207680 Tagpfauenauge be.jpg
  • Click to enlarge image MP207704 Eichelhaeher be.jpg
  • Click to enlarge image MP237755 Baldrian-Scheckenfalter Melitaea diamina be.jpg
  • Click to enlarge image MP237800 Baumweissling be.jpg
  • Click to enlarge image MP237819 Kleiner Fuchs be.jpg
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  • Schmetterlinge
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30.06.2025: Naturreichtum im Kaiserstuhl

Um für den neuen Insekten-Kurs der NABU|naturgucker Akademie Filme zu drehen, war ich in der letzten Woche im Kaiserstuhl. Neben der Arbeit bei sehr heißem Wetter, deren Ergebnis ihr euch vermutlich ab Anfang nächsten Jahres bei der Akademie anschauen könnt, blieb auch etwas Zeit weitere Fotos und Videos von Insekten aufzunehmen. Im NSG Taubergießen konnte ich zum Beispiel zahlreiche Libellen beobachten und filmen. Darunter z.B. den Spitzenfleck (Libellula fulva) und unzählige Gebänderte Prachtlibellen (Calopteryx splendens). Auch viele Schmetterlingsarten waren aktiv, vor allem Schachbrettfalter (Melanargia galathea), die zu hunderten unterwegs waren. Zum ersten Mal gesehen habe ich die Kleine Königslibelle und die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus). Neben den Insekten konnte ich auch Smaragdeidechsen, eine Schlingnatter (Coronella austriaca), Schwarzkehlchen, Rotmilane (Milvus milvus) und Bienenfresser antreffen.  

Hier gibt es ausgewählte Fotos: 

  • Click to enlarge image MP234110 Blutrote Heidelibelle  be.jpg
  • Click to enlarge image MP234287 C-Falter bei Eiablage be2.jpg
  • Click to enlarge image MP234372 Blaufluegel Prachtlibelle be.jpg
  • Click to enlarge image MP234465 Kleine Koenigslibelle Anax parthenope be.jpg
  • Click to enlarge image MP234505 Kleiner Eisvogel be.jpg
  • Click to enlarge image MP234566 Wasserfrosch be.jpg
  • Click to enlarge image MP234572 Kleine Zangenlibelle be.jpg
  • Click to enlarge image MP234601 Kl Zangenlibelle be.jpg
  • Click to enlarge image MP244649 Rauchschwalbe be.jpg
  • Click to enlarge image MP244678 Rotmilan be.jpg
  • Click to enlarge image MP244889 Mauerfuchs Unterseite be.jpg
  • Click to enlarge image MP245060 Kronwicken-Blaeuling Plebejus argyrognomon be.jpg
  • Click to enlarge image MP245190 Kleiner Blaupfeil Kopf Details be2.jpg
  • Click to enlarge image MP245256 Weisslinge Mud puddling be.jpg
  • Click to enlarge image MP245378 Goldene Acht be.jpg
  • Click to enlarge image MP245511 Sechsfleck-Widderchen be.jpg
  • Click to enlarge image MP275711 Kronwicken-Dickkopffalter Erynnis tages be.jpg
  • Click to enlarge image MP275741 Kleiner Feuerfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP275752 Ginsterwanze Piezodorus lituratus be.jpg
  • Click to enlarge image MP275756 Schwarzkolbiger Braundickkopffalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP275763 Kronwicken-Blaeuling be.jpg
  • Click to enlarge image MP275852 Colias Gelbling be.jpg
  • Click to enlarge image MP275927 Hauhechel-Blaeuling be.jpg
  • Click to enlarge image MP275973 Rostfarbiger Dickkopfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP275976 Rosenkaefer be.jpg
  • Click to enlarge image MP275993 Schwarzkehlchen be.jpg
  • Click to enlarge image MP276023 Kronwicken-Blaeuling be.jpg
  • Click to enlarge image MP276028 Rostfarbiger Dickkopffalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP276049 Schachbrettfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP276090 Smaragdeidechse m be.jpg
  • Click to enlarge image MP276112 Schlingnatter be.jpg
  • Click to enlarge image MP276287 Bienenfresser am Nest be.jpg
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  • Insekten
  • Artenvielfalt

06.06.2025: Fotoausflug nach Unterfranken

Wie bereits in den letzten Jahren, nahm ich mir auch in diesem Jahr ein paar Tage, um zu fotografieren. Ich entschied mich diesmal für die Region Unterfranken, genauer Homburg a. Main (Markt Triefenstein, Main-Spessart-Kreis in Bayern). Bereits unterwegs machte ich einen ersten Stopp in Faulbach-Breitenbrunn im NSG Grohberg. Am Folgetag war ich dann in den Trockenhängen von Böttigheim, im Kallmuth bei Homburg/Main und im LSG Bocksberg bei Rettersheim. Leider war das Wetter nicht so gut, so dass teilweise nur wenig Tiere zu sehen waren. Für mich besondere Highlights waren die Sichtungen von sowohl Geringelter wie auch Roter Mordwanze, der Raupe des Wolfsmilch-Ringelspinners, dem Roten Würfel-Dickkopffalter, Wegerich-Scheckenfalter, Storchschnabel-Bläuling und Kleinem Schlehenzipfelfalter. Alle genannten Arten - und auch viele weitere - bekam ich jeweils mit nur einem Exemplar zu Gesicht. Das lässt einen um den Fortbestand der Populationen bangen und hoffen, dass mehr Wärme und Sonnenschein mehr Individuen hervorgelockt hätten. Alle besuchten Gebiete waren menschenleer, so dass die Natur sich dort ohne Störungen ausbreiten kann. 

Hier eine Auswahl meiner Lieblingsfotos: 

  • Click to enlarge image MP021706 Wanze Nymphe wohl Leptopterna dolabrata be.jpg
  • Click to enlarge image MP021736 Macrophya militaris be.jpg
  • Click to enlarge image MP021900 Sechsfleck-Widderchen und Wildbiene be.jpg
  • Click to enlarge image MP021929 Braundickkopffalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP021975 Mauerfuchs be.jpg
  • Click to enlarge image MP021985 Zauneidechse Lacerta agilis be.jpg
  • Click to enlarge image MP022013 Grosser Pappelblattkaefer Chrysomela populi be.jpg
  • Click to enlarge image MP022038 Suedliche Glanz-Krabbenspinne Synema globosum mit Ameise be.jpg
  • Click to enlarge image MP022079 Rotmilan Flugbild be.jpg
  • Click to enlarge image MP022179 Wolfsmilch-Ringelspinner be.jpg
  • Click to enlarge image MP022206 Veraenderliche Hummel Bombus humilis be.jpg
  • Click to enlarge image MP022216 Zuckmuecke be.jpg
  • Click to enlarge image MP022227 Schmuckwanze auf Nelke be.jpg
  • Click to enlarge image MP032282 Reh be.jpg
  • Click to enlarge image MP032309 Bunthummel Bombus sylvarum an Aufrechtem Ziest be.jpg
  • Click to enlarge image MP032388 Fliege und Waldbrettspiel be.jpg
  • Click to enlarge image MP032430 Pantherspanner be.jpg
  • Click to enlarge image MP032471 Geringelte Mordwanze Rhynocoris annulatus be.jpg
  • Click to enlarge image MP032508 Blaue Holzbiene be.jpg
  • Click to enlarge image MP032601 wohl Hauhechel-Blaeuling Polyommatus icarus m be.jpg
  • Click to enlarge image MP032647 Gelbwuerfeliger Dickkopffalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP032706 Roter Wuerfel-Dickkopffalter Spialia sertorius be.jpg
  • Click to enlarge image MP032713 Roter Wuerfel-Dickkopffalter Spialia sertorius frontal be.jpg
  • Click to enlarge image MP032737 Beilfleck-Widderchen be.jpg
  • Click to enlarge image MP032776 Helle Porenwanze Stictopleurus abutilon be.jpg
  • Click to enlarge image MP032796 Sinapis Weissling be.jpg
  • Click to enlarge image MP032869 Rote Mordwanze Rhynocoris iracundus be.jpg
  • Click to enlarge image MP033032 Storchschnabel-Blaeuling Eumedonia eumedon be.jpg
  • Click to enlarge image MP033053 Wegerich-Scheckenfalter Melitaea cinxia be.jpg
  • Click to enlarge image MP033082 Wegerich-Scheckenfalter Melitaea cinxia be.jpg
  • Click to enlarge image MP033103 Hauhechel-Blaeuling Polyommatus icarus be.jpg
  • Click to enlarge image MP033115 Weissklee-Hufeisenklee-Gelbling Colias hyale_alfacariensis be.jpg
  • Click to enlarge image MP033159 Braune Tageule be.jpg
  • Click to enlarge image MP033195 Weisser Hartheu Spanner be.jpg
  • Click to enlarge image MP033266 Ackerwinden-Trauereule Tyta luctuosa be.jpg
  • Click to enlarge image MP033287 Distelfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP033320 Kleiner Schlehenzipfelfalter Satyrium acaciae be.jpg
  • Click to enlarge image MP033345 Pflaumen-Zipfelfalter be.jpg
  • Click to enlarge image MP033456 Grosser Goldkaefer be.jpg
  • Click to enlarge image MP053597 Ackerhummel be.jpg
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Die Unterkunft (B&B Homburg am Main) war übrigens top und kann bedenkenlos weiterempfohlen werden. 

  • Artenvielfalt

25.04.2025: Neues Leben auf der Blumenwiese

Im letzten Jahr habe ich berichtet, dass meine vor dem Haus angelegte Blumenwiese durch Renovierungsarbeiten im Juni komplett eingestampft wurde. Ich wollte mich insbesondere aufgrund der mangelnden Wertschätzung meiner Bemühungen daraufhin komplett aus der Pflege der Fläche zurückziehen. Im Spätsommer jedoch trieb zum Glück vieles wieder aus und einige Pflanzen kamen sogar nochmal zur Blüte z.B. die Wilde Malve. Da eine Neuanlage der Fläche von der Hausverwaltung nicht angegegangen wurde, übernahm ich dann doch wieder die Federführung. Vor allem der Zuspruch einiger Nachbarn, die den Verlust der artenreichen Wiese ebenfalls betrauerten, bewog mich, mich doch wieder zuständig zu fühlen. 

In diesem Frühjahr nun begann die Saison mit den Winterlingen, aber auch viele andere Frühblüher kamen wieder: Traubenhyazinthen, Duft-Veilchen oder auch die Strahlenanemone. Inzwischen etabliert hat sich auch die Rote Taubnessel, die aktuell die Frühlings-Pelzbienen anzieht. Ein Bienen- und Hummelmagnet ist auch der Beinwell, den ich vor 2 Jahren als kleinen Ableger erhalten habe. Er hat das letzte Jahr gut überstanden und dominiert aktuell die Wiese mit seinen Ausmaßen und seinen blauen Blüten. Es deuten sich aber auch viele andere Arten an, die ich schon verloren glaubte: z.B. Nesselblättrige Glockenblume, Barbarakraut, Margerite und Rote Lichtnelke.

In den letzten Wochen habe ich immer wieder Bestände der Quecke (Elymus repens) entfernt. Durch starkes Wachstum, aber auch durch Abgabe von Stoffen in den Boden (Wurzelexsudate), versucht die Quecke, andere Pflanzen zu verdrängen und das ist nicht in meinem Sinne. Auch Rotklee und Moos mussten teilweise weichen, um Platz zu machen für vorhandenes und neues Saatgut. Aktuell gehe ich davon aus, in den nächsten Wochen auf der Fläche wieder viele verschiedene Blüten und damit auch viele Insekten beobachten zu können.Zu sehen war bereits die Gemeine Keilfleckschwebfliege (Eristalis pertinax) , die Erzfarbene Düstersandbiene (Andrena nigroaenea) oder die Weißbäuchige Bindensandbiene (Andrena gravida). Zum ersten Mal gesehen habe ich den Variablen Flach-Marienkäfer (Hippodamia variegata), der wie eine winzige Variante des Siebenpunktmarienkäfers daherkommt.

Erste Fotos aus diesem Jahr finden Sie hier:

  • Click to enlarge image Blumenwiese 2025-03-29 Quecke Klee Moos.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2025-03.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2025-04-07 Aussaat.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2025-04-22 01.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2025-04-22 02.jpg
  • Click to enlarge image MP108905 Silberblatt be.jpg
  • Click to enlarge image MP108909 Blaumeise be.jpg
  • Click to enlarge image MP108913 Traubenhyazinthe be.jpg
  • Click to enlarge image MP108915 Erzfarbene Duestersandbiene Andrena nigroaenea be.jpg
  • Click to enlarge image MP108930 Gemeine Keilfleckschwebfliege Eristalis pertinax w be.jpg
  • Click to enlarge image MP108939 Gemeine Keilfleckschwebfliege Eristalis pertinax w be.jpg
  • Click to enlarge image MP269385 Anemone blanda be.jpg
  • Click to enlarge image MP279416 Rote Lichtnelke Silene dioica be.jpg
  • Click to enlarge image MP279418 Balkan-Storchschnabel Geranium macrorrhizum be.jpg
  • Click to enlarge image MP279432 Vergissmeinnicht vor Loewenzahn Blumenwiese be.jpg
  • Click to enlarge image MP279460 Blattwespe be.jpg
  • Click to enlarge image MP279477 be.jpg
  • Click to enlarge image MP279484 Fruehlings-Pelzbiene be.jpg
  • Click to enlarge image MP279487 Frassspur Blatt be.jpg
  • Click to enlarge image MP279506 Senf be.jpg
  • Click to enlarge image MP279514 Rote Lichtnelke be.jpg
  • Click to enlarge image MP279518 Weissbaeuchige Sandbiene Andrena gravida be.jpg
  • Click to enlarge image MP279529 Fruehlings-Pelzbiene m be.jpg
  • Click to enlarge image MP279532 Beinwell be2.jpg
  • Click to enlarge image MP279545 Variabler Flach-Marienkaefer Hippodamia variegatabe.jpg
  • Click to enlarge image MP279550 Hymenoptera unbestimmt be.jpg
  • Click to enlarge image MP279559 Hain-Schwebfliege be.jpg
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  • Insektenweide
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  • Blumenwiese

24.02.2025: Salamander in Gefahr

Es wird draußen wieder wärmer und damit kommt Leben in viele Tiergruppen, darunter auch die Amphibien. Zahlreiche Frösche, Kröten und Molche machen sich auf den Weg von den Überwinterungsplätzen zu den Laichgewässern. Oft führt ihr Weg sie dabei über befahrene Straßen. Daher sind bald wieder die Krötenretter im abendlichen Einsatz. Wer mithelfen mag, die Tiere sicher über die Straße zu bringen, kann bei BUND, NABU und anderen mithelfen. In Bad Homburg gibt es auf der Website des BUND mehr Informationen dazu.

Ein weiteres Amphib hat aber neben den Autos einen aktuell noch viel gefährlicheren Feind, denn der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist von der Salamanderpest bedroht. Was ist da los? Vor etwa 15 Jahren wurden das erste Mal tote Salamander in den Niederlanden gefunden. Bereits einige Jahre Jahre später war der niederländische Bestand um mehr als 95 % eingebrochen. Die Ursache liegt in einem Pilz, der die Salamander inzfiziert und praktisch immer zum Tod der Tiere führt. Batrachochytrium salamandrivorans wird oft mit BSAL abgekürzt und manchmal auch als Salamanderfresser bezeichnet, da sich bei einem Befall die Haut der Tiere großflächig auflöst. 

Nach Europa gekommen ist der Pilz vermutlich durch ausgesetzte Terrrarientiere aus Asien. Dort kommt die Krankheit auch vor, aber die heimischen Salamander haben sich über Millionen von Jahren an den Erreger angepasst und zeigen dort keine Krankheitssymptome. Das Immunsystem der Feuersalamander in Mitteleuropa dagegen ist dem Erreger hilflos ausgeliefert und die Tiere sterben massenhaft. In den Niederlanden gilt der Feuersalamander inzwischen als vom Aussterben bedroht und auch die belgischen Populationen sind bereits stark dezimiert. 2015 wurde der Pilz in Deutschland das erste Mal bei mehreren Tieren nachgewiesen (nördliche Eifel). Inzwischen gibt es Nachweise aus Reinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen. In Hessen wurde BSAL inzwischen im Bereich Ober-Ramstadt, bei Biedenkopf und im Dezember 2024 auch im Nationalpark Kellerwald-Edersee festgestellt. 

Was kann man tun? Infizierten Tieren ist leider nicht zu helfen. Tote und krank wirkende Tiere sollten unbedingt gemeldet werden z.B. unter http://www.feuersalamander-hessen.de/ . Vorbeugend ist es wichtig - insbesondere für die Amphibienhelfer - Schuhsohlen gründlich zu reinigen, wenn man in verschiedenen Gebieten unterwegs ist, um eine weitere Verschleppung des Pilzes zu verhindern. Dazu sollte man großen Schmutz entfernen und die Schuhe unbedingt bei mindestens 25°C durchtrocknen. Vor einer erneuten Benutzung sollte die Sohle mit mindestens 70%igem Ethanol desinfiziert werden. Auch Hundepfoten gelten als Übertragungsquelle. Sie sollten daher von Bächen, Tümpeln und Uferbereichen ferngehalten werden. Ein totes Tier (noch frisch) kann mit Einweghandschuhen in einen Beutel gepackt und eingefroren werden. Nach einer Meldung an die zuständige Stelle kann es dann abgeholt und untersucht werden. Das ist vor allem in bislang noch nicht betroffenen Regionen wichtig, damit ein Befall frühzeitig erkannt werden kann.

Übrigens: Der Pilz macht nicht beim Salamandern halt. Auch andere Schwanzlurche wie z.B. der Kammmolch (Triturus cristatus) sind von BSAL betroffen, allerdings scheint hier die Überlebensrate höher zu sein. 

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14.01.2025: Nesträuber und Amphibienjäger

Er sieht so putzig aus mit seiner schwarzen Maske, dem kuschelig wirkenden Fell und der eher pummeligen Gestalt: der Waschbär (Procyon lotor). Seit Mitte des letzten Jahrhunderts verbreitet sich dieser Kleinbär in Europa, wobei in Mitteleuropa wohl die meisten Tiere von zwei in Nordhessen ausgesetzten Paaren abstammen. Inzwischen ist die Art fast überall in Deutschland verbreitet. Das wäre im Prinzip auch kein Problem, wenn der Waschbär sich in den letzten Jahren nicht extrem vermehrt hätte und zudem kein ausgesprochener Allesfresser wäre. Zudem hat er hierzulande keine natürlichen Feinde.

Während er sich früher überwiegend durch den lautstarken Bezug von Dachböden und deren messiartige Verwüstung auszeichnete, kommen inzwischen immer mehr Schadensmeldungen dazu. Diese betreffen die Bedrohung der heimschen Artenvielfalt. Der Waschbär zeichnet sich nämlich nicht nur dadurch aus, in der Nacht Vogelfutterstellen und Katzenfutternäpfe aufzusuchen, sondern er erlegt auch inzwischen wohl im großen Stil baumbrütende Vögel. Dabei werden sowohl die Elterntiere abgefangen wie auch die Nester geplündert. Gefährdet sind dabei u.a. Mauersegler, Rotmilan (Milvus milvus), Trauerschnäpper und Spechte. Bei Spechten, u.a. Mittelspechten, werden dabei wohl überwiegend die Männchen erbeutet, da diese nachts brüten bzw. die Jungvögel im Nest warmhalten, während der Waschbär auf die Jagd geht.

Ebenfalls zur Beute des Waschbär zählen verschiedene Amphibien wie z.B. Erdkröten. Diese werden vom Waschbär gefangen, gehäutet und verzehrt. Die leeren Häute können als Nachweis für die Tätigkeit des Kleinbären dienen und sollten fotografiert und z.B. auf NABU|naturgucker.de gemeldet werden. Auch eine Information an die betreffende Kommune mit der Bitte um ein Waschbärmonitoring sowie ggf. Gegenmaßnahmen können hilfreich sein.

Damit die Waschbärpopulation nicht weiterhin unkontrolliert zunimmt, empfehlen Experten verschiedene Maßnahmen wie das Anbringen von waschbärsicheren Mülleimer z.B. an Grillplätzen. Insbesondere Vogelfutterstellen im Garten sichern dem Waschbären im Winter wohl ein Auskommen. Sie zu sichern, gestaltet sich jedoch schwierig, da Waschbären ausgesprochen geschickt sind und auch glatte Metallstangen erklimmen sowie Karabinerhaken öffnen können. Als sicher vor Plünderungen hat sich ein in etwa 4 m Höhe angebrachter Draht erwiesen, an dem die Futtersäule mindestens 1,5 m über dem Böden und 2 m von Bäumen entfernt angebracht ist.

Obwohl der Waschbär unter das Jagdrecht fällt und zu bestimmten Zeiten geschossen werden darf, ist ein Teil der Jäger nicht an der Bejagung dieser Art interessiert. Außerdem legen einige Untersuchungen nahe, dass Verluste durch Bejagung oder auch Krankheiten wie z.B. Staupe durch erhöhte Nachwuchsraten in der Waschbärpopulation schnell wieder ausgeglichen werden. Bei brütenden Wasservögeln konnte dagegen wohl durch verstärkte Bejagung ein besserer Bruterfolg erreicht werden.

Es steht fest, dass wir diese in Europa nicht heimische Tierart nicht wieder loswerden können. Es gilt daher, einen geeigneten Umgang mit dem possierlichen, aber für viele heimischen Arten tödlichen, Kleinbären zu finden.

Mehr Informationen zum Waschbären und seinem Einfluss auf die heimischen Spechtarten und wie man sie schützen kann, stehen im Journal für Vogelbeobachtung "Der Falke" (Ausgabe Oktober 2024, S. 20 ff., Autor: Dr. Rolf Hennes)

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11.11.2024: Besondere Bilder

Ein paar Fotos, die mir in diesem Jahr besonders am Herzen liegen, sind auf den ersten Blick unspektakulär. Daher möchte ich auf sie etwas genauer eingehen und erklären, was darauf zu sehen ist und warum ich sie für besonders halte.

Auf dem ersten Bild ist eine Brennnessel zu erkennen, genauer gesagt eine männliche Pflanze der Großen Brennnessel (Urtica dioica). Diese Art bildet weibliche und männliche Pflanzen aus. Damit Samen gebildet werden, müssen die Pollen der männlichen die Blüten der weiblichen Pflanzen erreichen. Daher werden die kleinen und leichten Pollen in Wolken von den Brennnesseln abgegeben und mit dem Wind verteilt. Sind weibliche Pflanzen in der Nähe, erreichen Pollen sie und es kommt zur Befruchtung und Samenbildung. Den Vorgang des Ausschleuderns habe ich Ende Juli an einem heißen Sommertag zunächst beobachtet und dann mit meiner Kamera aufgenommen. Geachtet habe ich dabei u.a. auf eine kurze Belichtungszeit (1/1000 sec) sowie auf die Ausrichtung vor einem dunklen Hintergrund (hier Bäume und Gebüsch), vor dem die hellen Pollenwolken gut erkennbar sind. In der Originalauflösung sind in den Wolken sogar die einzelnen Pollenkörner zu erkennen.

Das zweite Bild zeigt auf den ersten Blick zwei Insekten, die sich auf einer Pflanze gegenübersitzen. Erst bei genauer Betrachtung fällt auf, dass das Tier links eine frisch geschlüpfte Nymphe der Prachtwanze (Miris striatus) ist. Bei der Struktur rechts handelt es sich daher nicht um ein Tier, sondern um die alte Haut der kleinen Wanze, aus der sie sich gerade herausgeschält hat. Diese ist im Kopfbereich entlang einer Naht an einer Sollbruchstelle aufgeplatzt, da sie für die wachsende Wanze zu klein wurde. Unter der alten Haut hat sich zuvor bereits eine neue gebildet, die den ganzen Körper umschließt. Daher ist zum Beispiel auch die alte Haut der Beine einfach stehen geblieben. Eine solche leere Insektenhülle nach der Häutung bezeichnet man auch als Exuvie. Viele Insekten fressen ihre alte Haut direkt nach der Häutung auf, da sie nützliche Nährstoffe enthält. Kurz nach der Aufnahme dieses Fotos sah sich die junge Wanze gerüstet für den nächsten Lebensabschnitt und krabbelte auf ihren frischen Beinen davon.

Das dritte Bild entstand im Sommer auf meinem Balkon. Dort wachsen seit ein paar Jahren verschiedene Glockenblumenarten, die von verschiedenen Insekten, darunter zahlreiche Wildbienen, frequentiert werden. Während die Honigbienen (Apis mellifera) die Pollen, die sie an Blüten sammeln, in haarigen Strukturen an den Beinen verstauen, transportieren viele Wildbienenarten den Pollen an der Unterseite des Hinterleibs. Dabei fliegen sie Blüten an und schieben dann mit ihren Beinen die Pollen in haarige Strukturen, sogenannte Bauchbürsten. Kurz zuvor habe ich ein Foto dieser oder einer verwandten Biene mit leeren, rötlichen Haarbürsten unter dem Bauch aufnehmen können. Bei der fotografierten Art handelt es sich vermutlich um die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), bei der sich die mit weißen Glockenblumenpollen gefüllte Bauchbürste gut erkennen lässt.

Das vierte und letzte Bild zeigt ein Phänomen, das ich in diesem Jahr das erste Mal beobachten konnte. Dabei hängen Fliegen auffällig reglos, oft mit dem Kopf nach unten, an Blattspitzen oder Gräsern. Auch wenn man sich nähert, fliegen oder krabbeln sie nicht davon. Das können sie auch nicht, denn sie leben nicht mehr. Sie wurde befallen vom sogenannten Fliegentöter-Pilz (Entomophthora muscae). Pilzsporen, die auf eine Fliege treffen, wachsen durch deren Außenskelett und ernähren sich dann von der Hämolymphe der Fliege. Kurz bevor die Fliege stirbt, begibt sie sich zu einem erhöht gelegenen Punkt. Dort schwillt der Körper durch den Pilz immer weiter an, bis er platzt und die Sporen ausschleudert. Da andere Fliegen vom Aussehen der toten Fliege und dem Geruch des Pilzes angezogen werden, sind sie oft nah genug, um ebenfalls infiziert zu werden. Während das Geschehen makaber klingt, ist es doch ein im Ökosystem völlig normaler Vorgang.

  • Click to enlarge image 01 Pollenverteilung Brennenssel.jpg
  • Click to enlarge image 02 Prachtwanze Miris striatus Nymphe frisch gehaeutet.jpg
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  • Click to enlarge image 04 Tote Fliege mit Pilz Fliegentoeter Entomophthora muscae.jpg
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  • Fotografie

07.11.2024: Düstere Aussichten

Die US-Amerikaner haben gewählt, in Deutschland wird vermutlich bald gewählt - und die Aussichten sind düster, zumindest aus Sicht von Natur- und Klimaschutz. Nicht nur, dass wir in diesem Jahr wohl die 1,5 Grad-Marke knacken (Quelle, bedeutet: global war es 2024 mehr als 1,5 Grad wärmer als zur vorindustriellen Zeit) auch der Treibhausgasausstoß erreicht laut Weltmeteorologieorganisation 2024 wieder eine neue Rekordmarke (Quelle). Die in wenigen Tagen beginnende Weltklimakonferenz wird nach aktuellem Stand allenfalls mit schriftlichen Absichtsbekundungen enden, vielleicht inzwischen nicht einmal das (Hintergrundinformationen). Die Klimakrise wächst sich damit auch in Europa immer mehr zur Klimakatastrophe aus. Es sei erinnert an Ereignisse wie die Starkregenfälle in Spanien im Oktober 2024, Überschwemmungen in Tschechien, Österreich etc. im September 2024 sowie an lokale Katastrophen wie z.B. in Bad Homburg Anfang Mai 2024.

Dazu kommt das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier, maßgeblich verursacht durch uns Menschen. Neben der rasanten Klimaänderung machen den Arten vor allem Lebensraumverluste insbesondere durch Landwirtschaft, Städtebau und Bergbau aber auch Umweltverschmutzung durch Chemikalien sowie eine Globalisierung problematischer Arten das Leben schwer (Quelle).

Auch wenn Klima- und Artenkrise ein schnelles Handeln erfordern, ist der Wunsch nach einer starken, mächtigen Führung doch irreführend, denn die politische Forschung konnte klar belegen, dass Demokratien beim Umweltschutz besser sind als Autokratien und die Existenz einer starken grünen Partei essentiell ist - unabhängig, ob in der Regierung oder Opposition (Quelle). 

Erstarken nun in immer mehr Ländern autoritäre Regime, wie es für die USA zu befürchten steht und in Ländern wie Russland, Nordkorea oder China bereits der Fall ist, geraten Natur- und Klimaschutz aber auch viele weitere essentielle Themen wie Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung und Toleranz zu Randnotizen oder werden sogar aktiv abgeschafft.

Da Sie und ich in den USA keinen Einfluss nehmen können, sollten wir dies in unserem Land tun. Wählen zu gehen, ist für mich als Bürgerin Recht und Pflicht und ich werde vermutlich auch bei der nächsten Wahl den Grünen meine Stimme geben. Obwohl ich mit zahlreichen parteipolitischen Entscheidungen und insbesondere deren Kommunikation nicht besonders glücklich bin, sehe ich Die Grünen in Deutschland derzeit als einzige bundespolitische Partei, die in unsere Zukunft schaut und versucht, Deutschland dafür auszurichten. Dabei wünschen sich mehr als die Hälfte der Deutschen sogar eine Vorreiterrolle für Deutschland beim Klimaschutz (Quelle) und in einer Umfrage der EU bestätigten mindestens 70% der Bürger jedes EU-Landes, die Klimaneutralität bis 2050 zu unterstützen (Quelle PDF). Dies können wir alle mit der Stimmabgabe an demokratische und aktiv für Umweltschutz eintretenden Parteien unterstützen. Mit jeder Stimme, die nicht abgegeben oder sogar an Pseudo-Alternativen geht, schwächen wir unser Land und im globalen Kontext die Möglichkeit, doch noch das Schlimmste für unsere Umwelt und damit für uns alle zu verhindern. Klima- und Artenschutz sind kein Luxus, den man sich leisten können muss, sondern die Basis unseres Überlebens!

  • Meteorologie
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  • Umweltschutz
  • Umweltverschmutzung

13.10.2024: Es ist Pilzzeit

Die Schmetterlingssaison ist zumindest bei den Tagfaltern praktisch beendet. Die wenigen Arten, die als Falter überwintern, suchen sich ein sicheres Versteck für die kalte Jahreszeit, die Wanderfalter wie der Admiral machen sich seit einiger Zeit in großer Anzahl auf den Weg in den Süden. Einige Exemplare überwintern aber inzwischen vielleicht auch bei uns. Das werden wir dann im nächsten Frühjahr sehen.

Aber eine andere Organismengruppe hat nun ihre Blütezeit: die Pilze. Nachdem vor 2 Wochen noch wenige Fruchtkörper zu sehen waren, ist der Wald nun voll davon. Das ergibt - neben leckeren Speisen, wenn man sich sehr gut auskennt - schöne Fotomotive. Das Fotografieren ist allerdings technisch ganz anders als das von z.B. Faltern. Pilze stehen still, sind dafür aber teilweise sehr klein und wachsen oft an Stellen mit geringer Lichtmenge. Also muss ich vieles anpassen: Makro- statt Teleobjektiv, lange statt kurze Belichtungszeiten, fotografieren am Boden mit Körnersack statt im Stehen aus der freien Hand, Fokusstacking statt Einzelbilder, Bildkomposition statt Motivjagd. Das ist eine Herausforderung. Ob ich dieser gewachsen war, können Sie selbst beurteilen. Hier kommen meine Pilzbilder:

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  • Fotografie
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23.9.2024: Angekommen!

Vor gut 2 Wochen habe ich sie das erste Mal bei uns gesehen: die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Sie gehört zu den Gewinnern der Klimaerwärmung in Deutschland. Früher nur im Mittelmeerraum und an besonders wärmebegünstigten Standorten vorkommend, konnte sie sich immer weiter ausbreiten. In Deutschland haben sich inzwischen 2 Populationen etabliert: eine im Westen mit einem Schwerpunkt zwischen Rhein-Main-Gebiet und Rhein-Neckar und eine weitere südlich von Berlin. In Bad Homburg habe ich sie nun zum ersten Mal gesehen - und das mitten in der Stadt im Rathaus! Natürlich habe ich sie mit einem Glas aus dem Gebäude befreit und auf einem Grünstreifen wieder freigelassen. Mit bis zu 8 cm Größe bei den Weibchen handelt es sich um wirklich stattliche Insekten! Wie an ihren Fangbeinen vorne und den fehlenden Sprungbeinen hinten zu erkennen ist, handelt es sich bei der Gottesanbeterin nicht um eine Heuschrecke sondern um eine Fangschrecke (Ordnung Mantodea) .

Während Spinnen, Bienen und Fliegen zur bevorzugten Nahrung der Gottesanbeterinnen zählen, sind sie für Menschen nicht gefährlich. Ihre Kauwerkzeuge sind nicht stark genug, um die menschliche Haut zu durchdringen und einen Stachel besitzen sie nicht. Trotz ihres Zuwachses hierzulande in den letzten Jahren stehen sie unter besonderem Schutz und dürfen (außer um sie aus Gebäuden zu retten) nicht gefangen werden. Wer eine Gottesanbeterin sieht, kann diese unter www.NABU-naturgucker.de melden. Mit diesen Meldedaten kann dann ihre Ausbreitung in Deutschland detailiert nachverfolgt werden.

  • Insekten
  • Profiteur der Klimaerwärmung
  • besonders geschützt

17.8.2024: Nord-Natur im Sommer

Im Sommerurlaub kann man sich nicht nur woanders entspannen, sondern auch die biologische Vielfalt anderer Regionen erkunden. Daher habe ich mich gefreut, in diesem Jahr auf der Reise nach Norden einen Zwischenstopp in der Lüneburger Heide einzulegen; ein Gebiet, dass ich mir schon seit einigen Jahren mal anschauen wollte. Einen Tag hatte ich Zeit, von Oberhaverbeck aus die Heide in Richtung Wilsede und Totengrund zu erkunden. Mein Fazit: landschaftlich ist die blühende Heide Anfang Augsut wirklich sehenswert, auch wenn meine Bilder die Farbenpracht und Weite nur unzureichend widerspiegeln. Bei den von mir eigentlich gesuchten Insekten war die Bilanz leider eher mau und ein paar Bläulinge und Weißlinge konnten mich nicht wirklich vom Hocker reißen. Im Heidekraut selber waren praktisch ausschließlich Honigbienen unterwegs, die zwar ein leckeres Produkt erzeugen, aber als Nutztiere kein Maßstab für Artenvielfalt darstellen. Auf ein paar Waldwegen konnte ich dann immerhin einigen wenigen Tieren ein paar schöne Fotos abringen (Rothalsbock, Ackerhummel, Tagpfauenauge und Zitronenfalter).

Auf der Nordseeinsel Föhr waren dann vor allem Vögel wie Austernfischer, Lachmöwen und Fasane zu sehen (und zu hören). Insekten waren auch hier eher Mangelware, bei den Schmetterlingen reduzierte sich das Vorkommen auf einige Weißlinge und ein paar Raupen des Admirals. Das ist unter anderem dem Süd-Nord-Gefälle geschuldet. Generell ist die Artenvielfalt und auch Individuenanzahl in der Regel im Süden Deutschlands größer als im Norden bedingt durch die klimatischen Verhältnisse. Dass das nur ein Teil der Erklärung ist, konnte ich bei einem Ausflug nach Helgoland feststellen. Dort sind viele Flächen im Gegensatz zu Föhr keiner landwirtschaftlichen Nutzung unterworfen und werden teilweise wohl nur extensiv mit Schafen beweidet. Wilden Kohl habe ich sonst noch nirgendwo gesehen und viele Kohlweißlinge und auch ihre zahlreichen Raupen waren folgerichtig vor Ort (ebenso wie deren Parasiten). Auch Bläulinge und Ochsenaugen konnte ich beobachten. Besonders fasziniert hat mich allerdings die Brutkolonie der Basstölpel, die seit 1991 auf Helgoland brüten. Sie sind oft nur durch ein Absperrband von den Wegen getrennt und können daher aus nächster Nähe beobachtet werden. Während manche Jungtiere noch völlig mit weißem Flaum überzogen waren, hatten andere es schon völlig abgetreift und erschienen schwarz. Insbesondere den Jungtieren schien ausgesprochen warm zu sein. Von oben stießen immer wieder fliegende Tiere in die Kolonie hinein z.B. um Futter für die Jungtiere im Kropf herbeizubringen. Leider war die Zeit für Beobachtung und Fotos knapp, aber dieses Schauspiel ist sicher mal wieder eine Reise wert.

Wer nicht reisen will oder sich inspirieren lassen möchte, kann sich hier die schönsten Fotos anschauen:

  • Click to enlarge image MP038785 Luneburger Heide be.jpg
  • Click to enlarge image MP038810 Kafer be.jpg
  • Click to enlarge image MP038938 Tagpfauenauge be.jpg
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  • Click to enlarge image MP038973 Zitronenfalter m be.jpg
  • Click to enlarge image MP038993 Ackerhummel be.jpg
  • Click to enlarge image MP039012 Zitronenfalter m be.jpg
  • Click to enlarge image MP039031 Heuschrecke be.jpg
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  • Click to enlarge image MP049108 Kiebitz be.jpg
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  • Click to enlarge image MP089408 Parasiten Gr Kohlweissling Raupe be.jpg
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  • Click to enlarge image MP089547 Basstolpel be.jpg
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  • Click to enlarge image MP089601 Basstolpel be.jpg
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  • Click to enlarge image P8089617 Basstolpel be.jpg
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  • Vögel
  • Erfahrungsbericht
  • feuchter Lebensraum

20.6.2024: Glühwürmchen-Zeit

In der Zeit um die sogenannte Johannisnacht (23.6. auf 24.6.) ist ein ganz besonderes Naturschauspiel zu beobachten. Dann nämlich fliegen in der einsetzenden Dunkelheit ab etwa 22 Uhr leuchtende Punkte an Gebüschrändern auf. Dabei handelt es sich um Glühwürmchen, die allerdings weder glühen noch Würmer sind. Es handelt sich vielmehr um Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula), die in ihrem Hinterleib mithilfe einer chemischen Reaktion ein grünliches Licht erzeugen. Wie Feenlichter steigen sie nur wenige Nächte lang auf und suchen nach Fortpflanzungspartnern, denn ihre Lebensdauer als Käfer beträgt nur wenige Tage. Sie nehmen nur Wasser auf, aber keine andere Nahrung. Das bedeutet jedoch kein kurzes Leben, denn bis sie zum erwachsenen Tier reifen, haben sie schon etwa drei Jahre lang als Larve gelebt. In dieser Zeit ernähren sie sich räuberisch von Schnecken und überwintern auch in Schneckenhäusern.

Auch wenn die letzten Wochen recht kalt und nass waren, sind die Leuchtkäfer auch in diesem Jahr pünktlich, denn gestern abend konnte ich bereits einige der Mini-Laternchen fliegen sehen. Morgen abend begleiten mich dann Kinder und Eltern bei der Suche nach den Glühwürmchen. Zudem werden wir mit dem BatDetektor ein Ohr für die Fledermäuse haben und mit Ködern hoffentlich ein paar Nachtfalter anlocken. Diese Exkursion wird angeboten über die VHS Bad Homburg und war ausgesprochen schnell ausgebucht. Nun hoffe ich noch auf trockenes Wetter und dann steht der Naturbeobachtung nichts mehr im Wege.

Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) - auf dem Hinterleib sind die beiden hellen Segmente, von denen im Dunkel das grüne Leuchten ausgeht, gut erkennbar.

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10.6.2024: Ende der Blumenwiese

In diesem Eintrag gibt es leider sehr schlechte Nachrichten. Um es vorweg zu nehmen: meine Blumenwiese gibt es nicht mehr. Seit 2019 habe ich vor unserem Haus auf gut 20 Quadratmetern aus einem kaum bewachsenen Streifen eine artenreiche Blumenwiese mit heimischen und insektenfreundlichen Pflanzen gemacht. Ich habe die Pflanzen gesäht, gehegt und gepflegt. Zudem habe ich sie sowie die Vielzahl der tierischen Bewohner und Besucher der Wiese dokumentiert und aufgelistet. Des weiteren gab es wechselnde Infotafeln für Passanten zu verschiedenen Themen wie Insektentränke oder Frühblühern. In meinem Blumenwiesenblog habe seit Mai 2019 die Entwicklung und die Probleme beschrieben und viele dort aufgenommene Bilder gezeigt. Ich wollte zeigen, dass man auch auf kleinen Flächen im Siedlungsgebiet eine hohe Artenvielfalt erreichen kann. Und das ist gelungen: mehr als 70 Pflanzen- und über 100 Tierarten konnte ich auf der kleinen Fläche in den Jahren ausmachen. Viele Arten waren davon häufig und auch jährlich wiederkehrend anzutreffen.

In der letzten Woche wurde jedoch mit der geplanten Fassadensanierung begonnen. Dass dabei ein Streifen der Wiese direkt am Haus für das Aufstellen des Gerüsts in Mitleidenschaft gezogen würde, war mir bewusst. Was dann allerdings am Donnerstag geschah, hat mich völlig verzweifeln lassen. Trotz des Hinweises von mir an die Gerüstbauer und meines letzten Infoschildes "Frisch eingesät - Hier wächst eine artenreiche Blumenwiese" wurde nicht nur das Gerüst auf der Fläche aufgebaut, sondern der Rest der Wiese als Lagerplatz für das Gerüstgestänge verwendet. Innerhalb von etwa 5 Stunden wurde die gesamte Blumenwiese plattgetreten und dem Erdboden gleichgemacht. Was mich dabei besonders schmerzt ist nicht nur der angerichtete Schaden, sondern dass es das einzige Stück in der gesamten Anlage war, dass jemandem etwas bedeutet und dass dort der Grad der Zerstörung praktisch 100% beträgt. In den benachbarten Bereichen ist tatsächlich nur der hausnahe Streifen betroffen, mit dem auch ich gerechnet hatte. Es wäre also möglich gewesen, aber aus Unwissenheit und Ignoranz (es war ja zu erkennen) wurde meine gesamte Arbeit und Liebe, die ich in dieses Stück investiert habe, zunichte gemacht. Bezeichnenderweise war das einzige, das sich noch recht lange gehalten hat, der invasive Balkan-Storchschnabel, der aus der ursprünglichen Anpflanzung stammte und den ich nur widerwillig dort habe stehen lassen (immerhin Nektarlieferant für Bienen). Dieser ist in einer geraden Reihe gepflanzt und damit erkennbar ordentlich und wurde somit als "erhaltenswert" von den Gerüstbauern eingestuft. Was bedeutet das? Das bedeutet nicht nur, dass keiner im Rahmen der Planung meine Arbeit auf der Wiese gewertschätzt und den Gerüstverlauf entsprechend eingeplant hat (wäre sicher möglich gewesen) sondern auch, dass die ungeordnete Natur als nicht schützenswert angesehen wird - im Gegensatz zu regelmäßiger Anpflanzung von egal was. Mir ist bewusst, dass nicht jeder profundes Pflanzenwissen besitzen kann und das ist auch nicht notwendig, wenn wir trotzdem noch eine Beziehung zu der Natur um uns herum haben. Aber wenn wir Menschen in unserer Welt ordentliche, exotische Pflanzreihen und Rollrasen für erhaltenswerte Natur halten und gleichzeitig artenreiche und damit chaotischere Lebensräume eliminieren, dann werden wir keine lange Verweildauer mehr auf diesem Planeten haben - sowie auch viele andere Arten, die wir mit in den Abgrund reißen. Wir alle sind Teil der Natur und sägen gerade kräftig am Ast auf dem wir sitzen, vor meiner Haustür und an vielen anderen Stellen dieser Welt.

Bilder vor und nach dem Aufbau sowie benachbarte, weniger betroffene Bereiche, zudem ein paar Bilder der Wiese aus den Jahren 2020 und 2021:

  • Click to enlarge image 01 Blumenwiese 2024-05-10.jpg
  • Click to enlarge image 02 Vor Geruestbau.jpg
  • Click to enlarge image 03 Vor Geruestbau.jpg
  • Click to enlarge image 04 Geruestbau.jpg
  • Click to enlarge image 05.jpg
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  • Click to enlarge image 09 Nachbarbereich.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2020-05.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2020-07.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2021-05.jpg
  • Click to enlarge image Blumenwiese 2021-06.jpg
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Link zum Blumenwiesenblog von Mai 2019 bis Ende 2022

  • Artenvielfalt
  • Blumenwiese

30.5.2024: Kurzer Ausflug in den Süden

Bei einer kurzen Reise in die Region Freiburg habe ich ein paar schöne Naturbereiche besuchen können. Dabei waren zwar - wie auch im Rhein-Main-Gebiet - kaum Schmetterlinge zu beobachten, aber trotzdem habe ich tolle Insekten gefunden und interessante Beobachtungen gemacht. Begegnet sind mir zum Beispiel eine frisch geschlüpfte und noch in Aushärtung befindliche Spitzenfleck-Libelle, Libellula fulva sowie Gewürfelte Tanzfliegen, Empis tessellata und die seltene und stark gefährdete Kleine Wolfsfliege, Molobratia teutonus mit frischer Beute. Alle drei Arten sind jetzt neu mit einem Profil auf dieser Seite vertreten.

Ein paar der dort aufgenommenen Bilder gibt es hier:

  • Click to enlarge image MP254981 Libelle be2.jpg
  • Click to enlarge image MP255086 Eintagsfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP255104 Hauhechel-Blauling be.jpg
  • Click to enlarge image MP255190 Raubfliege mit Beute be.jpg
  • Click to enlarge image MP255244 Prachtlibelle be.jpg
  • Click to enlarge image MP255272 Libelle fressend be.jpg
  • Click to enlarge image MP255362 Blasenkopffliegen Paarung be2.jpg
  • Click to enlarge image MP265431 Blattkafer be.jpg
  • Click to enlarge image MP285515 Gemeine Skorpionsfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP285519 Gewurfelte Tanzfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP285567 Hymenoptera be.jpg
  • Click to enlarge image MP285698 Scheck-Tageule be.jpg
  • Click to enlarge image MP285796 Raupenfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP285838 Schwebfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP285865 Kafer be.jpg
  • Click to enlarge image MP285890 Streifenwanze be.jpg
  • Click to enlarge image MP285929 Cantharis be2.jpg
  • Click to enlarge image MP295967 Pyramiden-Hundswurz Anacamptis pyramidalis be.jpg
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  • Insekten
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10.5.2024: Was macht eigentlich die Blumenwiese?

Wer meinen Naturblog verfolgt, fragt sich vielleicht, wie es eigentlich auf der Blumenwiese vor dem Haus aussieht. Dort fängt - nachdem die Frühblüher passé sind - endlich die "richtige" Blütezeit an. An vielen Pflanzen wie dem Gemeinen Leimkraut und dem Wiesensalbei sind Knospen zu erkennen, andere haben ihre Blüten inzwischen geöffnet. Dazu zählt z.B. die Weiße Lichtnelke, die Rote Lichtnelke, der Hahnenfuß oder auch mein im späten Herbst gepflanzter Zierlauch. An Insekten waren heute ebenfalls einige Arten auszumachen, darunter z.B. Blattlaus-verzehrende Vierzehnpunktmarienkäfer und zahlreiche Siebenpunktmarienkäfer. Aktuell kommt es mir so vor, als gäbe es - im Gegensatz zu den letzten Jahren - wieder deutlich mehr Siebenpunktmarienkäfer als ihre asiatischen Verwandten (Asiatischer Marienkäfer, Harmonia axyridis). Dazu kamen etliche verschiedene Fliegenarten wie z.B. die Große Schwebfliege oder die Gemeine Winterschwebfliege. Gesehen habe ich auch einen Kleinen Kohlweißling und verschiedene Wildbienen wie z.B. ein Männchen der Frühlings-Pelzbiene und eine Schmalbiene (Gattung Lasioglossum).

Die Bilder von heute gibt es hier:

  • Click to enlarge image MP103705 Rote Lichtnelke be.jpg
  • Click to enlarge image MP103709 Knospe Glockenblume be.jpg
  • Click to enlarge image MP103721 Marienkafer mit Blattlaus be.jpg
  • Click to enlarge image MP103732 Marienkafer be.jpg
  • Click to enlarge image MP103739 Zierlauch be.jpg
  • Click to enlarge image MP103743 Knospe Wiesensalbei be.jpg
  • Click to enlarge image MP103748 Knospe  Gem Lichtnelke be.jpg
  • Click to enlarge image MP103761 Schwebfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP103765 Goldfliege be.jpg
  • Click to enlarge image MP103782 Diptera unbestimmt be.jpg
  • Click to enlarge image MP103792 Hahnenfuss be.jpg
  • Click to enlarge image MP103794 Zierlauch be.jpg
  • Click to enlarge image MP103798 14-Punkt-Marienkafer Propylea quatuordecimpunctata be.jpg
  • Click to enlarge image MP103802 Wildbiene unbestimmt be.jpg
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28.4.2024: Fototour durch die Artenvielfalt

Gestern habe ich - bedingt durch die Terminplanung meiner Tochter - mal wieder ein neues Gebiet erkundet. Während sie beschäftigt war, habe ich gut 2 Stunden lang einen kleinen Abschnitt des Gebietes am Oberwaldberg in Mörfelden-Walldorf erkundet. Gefunden habe ich dabei zahlreiche Bekannte wie die Schmetterlingsarten Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni),  Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Grünader-Weißling (Pieris napi) und C-Falter (Nymphalis c-album). Auch die Raupen des Großen Frostspanners waren zahlreich vertreten. Daneben bin ich aber auch - wie eigentlich bei jeder Fototour - auch Arten begegnet, die ich noch nie gesehen habe. Darunter waren z.B. die Gewöhnliche Luchsfliege (Thereva plebeja), die Schlupfwespe Crypteffigies lanius, der Zottige Blütenkäfer (Tropinota hirta), die Gewöhnliche Keulhornbiene (Ceratina cyanea) und als persönliches Highlight: die wunderschöne Wanze Haploprocta sulcicornis, die bislang noch keinen deutschen Namen besitzt. Ebenfalls sehr gefreut habe ich mich über die Sichtung der verschiedenen Marienkäfer z.B. Vierzehnpunktmarienkäfer (Calvia quatuordecimguttata), den Scharlachroten Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea) sowie die frisch gehäutete Nymphe einer Prachtwanze (Miris striatus).

Speziell, aber spannend war die Sichtung einiger Fliegen die kopfüber an Pflanzenspitzen hingen. Bei genauer Betrachtung waren sie von einem tödlichen Pilz befallen (Entomophthora muscae). Dieser sorgt dafür, dass die befallenen Fliegen einen hohen Punkt ansteuern und dort sterben. Nach dem Tod platzt der Fliegenkörper auf und verteilt die sich im Fliegenkörper gebildeten Pilzsporen an weitere Fliegen. Die Natur vor der Haustür hat immer noch ganz viele neue Arten und Beobachtungen zu bieten und wird einfach nicht langweilig!

Die schönsten Bilder meiner Tour kommen hier:

  • Click to enlarge image MP272622  Gr Frostspanner be.jpg
  • Click to enlarge image MP272630 Spanner be.jpg
  • Click to enlarge image MP272677 wohl Gewohnliche Luchsfliege Thereva plebeja m be.jpg
  • Click to enlarge image MP272700 Tote Fliege mit Pilz Fliegentoter Entomophthora muscae be2.jpg
  • Click to enlarge image MP272734 Vierzehntropfiger Marienkaefer Calvia quatuordecimguttata be.jpg
  • Click to enlarge image MP272743 Blattwespe Tenthredopsis ggf sordida be.jpg
  • Click to enlarge image MP272748 Prachtwanze Miris striatus Nymphe frisch gehautet be.jpg
  • Click to enlarge image MP272772 Crypteffigies lanius w be.jpg
  • Click to enlarge image MP272791 Haploprocta sulcicornis be.jpg
  • Click to enlarge image MP272806 Schnake Nephrotoma ggf pratensis be.jpg
  • Click to enlarge image MP272813 Frosch be.jpg
  • Click to enlarge image MP272823 Grunader-Weissling be.jpg
  • Click to enlarge image MP272828 Zitronenfalter m frontal be.jpg
  • Click to enlarge image MP272875 Scharlachroter Feuerkafer be.jpg
  • Click to enlarge image MP272941 Zottiger Blutenkafer Tropinota hirta be.jpg
  • Click to enlarge image MP272981 Gewohnliche Keulhornbiene Ceratina cyanea be.jpg
  • Click to enlarge image MP273025 wohl Gelbfuss-Schmalbiene Lasioglossum xanthopus be.jpg
  • Click to enlarge image MP273031 Schwarzruckige Gemusewanze Eurydema ornata be.jpg
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18.4.2024: Schmetterlinge im Anflug!

Der Frühling kommt mit aller Macht, auch wenn er grad´ne Pause macht. Auf vielen Wiesen blühen inzwischen keine ausgesprochenen Frühblüher mehr, sondern Löwenzahn, Gänseblümchen & Co. Wie artenreich dabei das "& Co." ist, hängt in der Regel davon ab, wie die Grünflächen gepflegt werden. Bei seltenem und hohem Schnitt können sich dabei mehr Pflanzen zur Blüte entwickeln und auch Samen bilden. Wer dem Gras beim Wachsen zuschaut statt es zu mähen, hat mehr Spannendes im Gras zum Gucken!

Apropos spannend: die ersten Schmetterlinge habe ich zwar schon Anfang März angetroffen, aber die Saison insbesondere bei den Tagfaltern geht nun eigentlich erst richtig los. Aktuell sind vor allem die Weißlinge zu sehen: der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), der den Winter als erwachsenes Tier überstanden hat, aber auch die frisch geschlüpften Grünader-Weißlinge (Pieris napi) und vor allem die Aurorafalter (Anthocharis cardamines) sind nun zu beobachten.

Im letzten Jahr habe ich ein paar Eier und Raupen des Aurorafalters gesammelt und aufgezogen. Die Raupen haben sich dann im späten Frühling verpuppt und ruhten in ihren Puppen 10 Monate gut verpackt auf meinem Balkon. Ich war sehr gespannt, ob die Falter nun erfolgreich schlüpfen würden. Vor knapp drei Wochen fingen die Puppen an sich dunkler zu verfärben, was ich als gutes Zeichen nahm. Und nun sind innerhalb der letzten Woche 4 Falter aus ihren Puppen gekrochen und haben sich mit dem Aufpumpen ihrer Flügel startbereit gemacht. Ein Pärchen habe ich zunächst noch zusammen in einem großen Netzkäfig gehalten, wo sie sich erfolgreich gepaart haben. Auf einer Knoblauchsrauke (im Topf) hat das Weibchen dann mehrere Eier abgelegt. Im Anschluss habe ich beide Tiere natürlich ebenfalls freigelassen. Der Zyklus von Ei, Raupe, Puppe, Falter kann nun also erneut beginnen.

Was ich übrigens noch nicht wusste: die Eier der Aurorafalter sind während der ersten ca. 24 weiß und verfärben sich erst dann immer dunkler bis zu sattem Orange. Diese Farbe ist aber nicht die Farbe der Eihülle, sondern die der jungen Raupe. Wenn diese nämlich schlüpft, ist sie orange und die leere Eihülle farblos. Wie das genau aussieht und wie der gesamte Lebenszyklus abläuft, habe ich hier in einem kurzen Video (Lebenszyklus Aurorafalter) zusammengefasst. Wer dann noch mehr über den Lebenszyklus der Schmetterlinge erfahren möchte, liest das einfach in meinem Buch "Schmetterlingswissen" in Kapitel 3 nach.

Hier noch ein paar aktuelle Bilder der Aurorafalter und ihrer Eier:

  • Click to enlarge image MP120141 Aurorafalter Paar be.jpg
  • Click to enlarge image MP120205 Aurorafalter Paar be.jpg
  • Click to enlarge image MP140219 Aurorafalter m be.jpg
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  • Click to enlarge image MP140889 Aurorafalter m be.jpg
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  • Click to enlarge image MP140935 Aurorafalter Ei Tag 0 be.jpg
  • Click to enlarge image MP161567 Aurorafalter Ei 48 h be.jpg
  • Click to enlarge image MP161667 Aurorafalter w direkt nach Schlupf be.jpg
  • Click to enlarge image MPE69667 Aurorafalter w be.jpg
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28.2.2024:  Der Frühling kommt!

Da es jetzt so schön sonnig und warm war, schlüpften gestern bei mir die ersten Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) aus den Nisthilfen. Wie immer erscheinen zunächst die Männchen, erkennbar an der weißen Gesichtsbehaarung. Diese werden bei der Eiablage vorne platziert, denn auf ein paar von Vögeln aus den vorderen Reihen erbeuteten Männchen kann biologisch leichter verzichtet werden als auf Weibchen. Befruchtete Eier aus denen sich Weibchen entwickeln werden daher im sichereren Bereich weiter hinten platziert und schlüpfen demnach erst später. Wichtig ist es deshalb auch, Nisthilfen zu verwenden, die eine gewisse Tiefe aufweisen (mindestens 8, besser 10 und mehr Zentimeter), da sonst nur unbefruchtete, also männliche Eier abgelegt werden und sich gar keine Weibchen entwickeln. Worauf man bei Nisthilfen sonst noch achten sollte, ist hier zusammengefasst.

Die Entwicklung von der Larve zur erwachsenen Biene ist übrigens bereits im Sommer abgeschlossen, aber die Biene ruht über den Herbst und Winter und schlüpft erst im Frühling aus ihrem Nest. Dabei wird der Lehmdeckel angekaut und wenn möglich nach vorne aufgeschoben. Nach kurzer Orientierung und ein bisschen Putzen ist die Wildbiene dann sehr schnell zum ersten Abflug bereit (s. Video unten). Damit sie möglichst schnell Nahrung findet, ist sie nun auf Pollen und Nektar spendende Blüten angewiesen. Nachdem die ganz frühen Blüten von Schneegöckchen und Winterling inzwischen schon fast vergangen sind, kommen nun Krokusse und Osterglocken mit aller Macht. Auch die Weidenkätzchen zeigten heute den ersten gelben Schimmer und boten den Frischgeschlüpften direkt ihre erste Stärkung an. Neben den Gehörnten Mauerbienen war auch eine Frühlings-Trauerbiene (Melecta albifrons) und eine Blaue Holzbiene (Xylocopa violaceae) zu Gast.

  • Click to enlarge image P2278604 Mauerbiene m be3.jpg
  • Click to enlarge image P2278648 MAuerbiene m be.jpg
  • Click to enlarge image P2278665 Mauerbiene m be.jpg
  • Click to enlarge image P2278682 Fruehlings-Trauerbiene Melecta albifrons be.jpg
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1.2.2024:  Biodiversität und Artensterben

Das neue Jahr ist schon wieder mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs und der Januar schon vorbei. Genauso schnell vergeht die Zeit, die uns bleibt, um das sechste Massenaussterben in der Geschichte der Erde abzumildern. " Während es im Klimaschutz 5 vor 12 ist, ist es bei dem Schutz der Biodiversität bereits 12!" Dieser Satz von Katrin Böhning-Gaese, einer der in Deutschland führenden Biodiversitätsforscher*innen, den sie vor Jahren in einem Interview sagte, fand ich sehr anschaulich. Er zeigt, wie drängend diese Thema ist, das im gesellschaftlichen Bewusstsein bislang kaum eine Rolle spielt, und ich habe ihn seitdem mehrfach zitiert.

In ihrem Buch "Vom Verschwinden der Arten", das sie mit der Journalistin Friederike Bauer zusammen veröffentlicht hat, belegt sie diese Aussage in eindrucksvollen Fakten. Gut lesbar und trotzdem absolut faktenbasiert wird aufgezeigt, wie die Natur sich durch den Menschen verändert hat, insbesondere in den letzten Jahrzehnten. Klar gegliedert werden von den Autorinnen Ursachen und Spannungsfelder benannt wie z.B. nachhaltige Nutzung vs. Ernährungssicherheit, aber auch aufgezeigt, dass manche Widersprüche eigentlich keine sind, wenn man bereit ist, überlieferte Denkmuster und Methoden in Frage zu stellen und langfristig und global zusammenzuarbeiten. Neben der ersten Hälfte des Buches, die erschreckend aufzeigt, wie düster die aktuelle Lage ist, versucht die zweite Hälfte Vorschläge und Ideen zum Verbessern an die wesentlichen Akteure zu bringen. Zu diesen gehören viele wie die Politik, die Finanzwirtschaft, Unternehmen, Landwirte, Naturschützer, Journalisten und viele mehr. Auch jeder Bürger kann ein kleines Stück beitragen, wie in den 10 Punkten für einen besseren Umgang mit der Natur deutlich wird. Mein Lieblingspunkt ist dabei übriges der Apell, sich eine Viertelstunde am Tag mit der Natur zu beschäftigen. Neben dem Lesen dieses tollen Buches - oder meines Buches - kann das z.B. ein Spaziergang im Wald, das Pflanzen von Blumen oder die Naturbeobachtung sein. Dies hat nicht nur einen positiven Nutzen, sondern fördert sogar das persönliche Wohl befinden. WIr sehen uns dann also demnächst draußen in der Natur!

Fazit: Dieses Buch empfehle ich jedem als Basislektüre im Bereich Biodiversität, insbesondere allen in der Gesellschaft Aktiven wie Politikern. Dies tue ich ohne jeglichen persönlichen Vorteil - außer, dass Leser danach vielleicht besser verstehen, was mich und viele andere im Naturschutz antreibt.

"Vom Verschwinden der Arten" Katrin Böhning-Gaese Friederike Bauer

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