Trassenwaldschabe (Planuncus tingitanus)
Die Trassenwaldschabe gehört zur Familie der Waldschaben (Ectobiidae), diese Familie gehört zur Ordnung der Schaben (Blattodea).
Größe: 9 - 14 mm
Bei der Trassenwaldschabe handelt es um eine Art, die eigentlich in Nordafrika und dem Mittelmeerraum vorkommt. 2007 wurde sie das erste Mal in Deutschland nachgewiesen. Durch die Klimaerwärmung konnte sie sich ausbreiten und ist inzwischen vor allem entlang des Rheins anzutreffen.
Sie sieht der ebenfalls eingewanderten Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) auf den ersten Blick ähnlich. Sie lässt sich jedoch sicher insbesondere durch den gut erkennbaren, weißen Strich auf der Stirn zwischen den Augen von dieser unterscheiden. Die Nymphen der Bernsteinwaldschabe sind zudem hell, die der Trassenwaldschabe schwarz mit einer weißen Querbinde (s. Bild unten).
Trassenwaldschaben sind keine Vorratsschädlinge und verirren sich nur selten in Wohnräume. Mit ihren recht kurzen Flügeln können sie nicht richtig fliegen und werden daher wohl mithilfe des Menschen verbreitet. Oft werden die Tiere auf Gewöhnlicher Schneebeere (Symphoricarpos albus) oder Gemeiner Waldrebe (Clematis vitalba) gefunden, wo sie an Blüten und anderen Pflanzenteilen fressen.
Da mehrere ähnliche Arten beschrieben wurden und die Artabgrenzung noch nicht eindeutig geklärt ist, findet man hinter dem wissenschaftlichen Artnamen oft den Zusatz s.l., der "im weiteren Sinne" bedeutet und den gesamten Artenkomplex einschließt.
Nymphe
Die Bilder wurden aufgenommen Bad Homburg (oben am Köder: 16.10.2022; unten: 14.8.2021).