17.8.2024: Nord-Natur im Sommer

Im Sommerurlaub kann man sich nicht nur woanders entspannen, sondern auch die biologische Vielfalt anderer Regionen erkunden. Daher habe ich mich gefreut, in diesem Jahr auf der Reise nach Norden einen Zwischenstopp in der Lüneburger Heide einzulegen; ein Gebiet, dass ich mir schon seit einigen Jahren mal anschauen wollte. Einen Tag hatte ich Zeit, von Oberhaverbeck aus die Heide in Richtung Wilsede und Totengrund zu erkunden. Mein Fazit: landschaftlich ist die blühende Heide Anfang Augsut wirklich sehenswert, auch wenn meine Bilder die Farbenpracht und Weite nur unzureichend widerspiegeln. Bei den von mir eigentlich gesuchten Insekten war die Bilanz leider eher mau und ein paar Bläulinge und Weißlinge konnten mich nicht wirklich vom Hocker reißen. Im Heidekraut selber waren praktisch ausschließlich Honigbienen unterwegs, die zwar ein leckeres Produkt erzeugen, aber als Nutztiere kein Maßstab für Artenvielfalt darstellen. Auf ein paar Waldwegen konnte ich dann immerhin einigen wenigen Tieren ein paar schöne Fotos abringen (Rothalsbock, Ackerhummel, Tagpfauenauge und Zitronenfalter).

Auf der Nordseeinsel Föhr waren dann vor allem Vögel wie Austernfischer, Lachmöwen und Fasane zu sehen (und zu hören). Insekten waren auch hier eher Mangelware, bei den Schmetterlingen reduzierte sich das Vorkommen auf einige Weißlinge und ein paar Raupen des Admirals. Das ist unter anderem dem Süd-Nord-Gefälle geschuldet. Generell ist die Artenvielfalt und auch Individuenanzahl in der Regel im Süden Deutschlands größer als im Norden bedingt durch die klimatischen Verhältnisse. Dass das nur ein Teil der Erklärung ist, konnte ich bei einem Ausflug nach Helgoland feststellen. Dort sind viele Flächen im Gegensatz zu Föhr keiner landwirtschaftlichen Nutzung unterworfen und werden teilweise wohl nur extensiv mit Schafen beweidet. Wilden Kohl habe ich sonst noch nirgendwo gesehen und viele Kohlweißlinge und auch ihre zahlreichen Raupen waren folgerichtig vor Ort (ebenso wie deren Parasiten). Auch Bläulinge und Ochsenaugen konnte ich beobachten. Besonders fasziniert hat mich allerdings die Brutkolonie der Basstölpel, die seit 1991 auf Helgoland brüten. Sie sind oft nur durch ein Absperrband von den Wegen getrennt und können daher aus nächster Nähe beobachtet werden. Während manche Jungtiere noch völlig mit weißem Flaum überzogen waren, hatten andere es schon völlig abgetreift und erschienen schwarz. Insbesondere den Jungtieren schien ausgesprochen warm zu sein. Von oben stießen immer wieder fliegende Tiere in die Kolonie hinein z.B. um Futter für die Jungtiere im Kropf herbeizubringen. Leider war die Zeit für Beobachtung und Fotos knapp, aber dieses Schauspiel ist sicher mal wieder eine Reise wert.

Wer nicht reisen will oder sich inspirieren lassen möchte, kann sich hier die schönsten Fotos anschauen:

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.