23.9.2024: Angekommen!

Vor gut 2 Wochen habe ich sie das erste Mal bei uns gesehen: die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Sie gehört zu den Gewinnern der Klimaerwärmung in Deutschland. Früher nur im Mittelmeerraum und an besonders wärmebegünstigten Standorten vorkommend, konnte sie sich immer weiter ausbreiten. In Deutschland haben sich inzwischen 2 Populationen etabliert: eine im Westen mit einem Schwerpunkt zwischen Rhein-Main-Gebiet und Rhein-Neckar und eine weitere südlich von Berlin. In Bad Homburg habe ich sie nun zum ersten Mal gesehen - und das mitten in der Stadt im Rathaus! Natürlich habe ich sie mit einem Glas aus dem Gebäude befreit und auf einem Grünstreifen wieder freigelassen. Mit bis zu 8 cm Größe bei den Weibchen handelt es sich um wirklich stattliche Insekten! Wie an ihren Fangbeinen vorne und den fehlenden Sprungbeinen hinten zu erkennen ist, handelt es sich bei der Gottesanbeterin nicht um eine Heuschrecke sondern um eine Fangschrecke (Ordnung Mantodea) .

Während Spinnen, Bienen und Fliegen zur bevorzugten Nahrung der Gottesanbeterinnen zählen, sind sie für Menschen nicht gefährlich. Ihre Kauwerkzeuge sind nicht stark genug, um die menschliche Haut zu durchdringen und einen Stachel besitzen sie nicht. Trotz ihres Zuwachses hierzulande in den letzten Jahren stehen sie unter besonderem Schutz und dürfen (außer um sie aus Gebäuden zu retten) nicht gefangen werden. Wer eine Gottesanbeterin sieht, kann diese unter www.NABU-naturgucker.de melden. Mit diesen Meldedaten kann dann ihre Ausbreitung in Deutschland detailiert nachverfolgt werden.

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