Schwärmerraupen - Entwicklung und Häutung
Bei den Schwärmern handelt es sich um eine Familie der Nachtfalter. Die meisten Arten sind tatsächlich auch nur in der Nacht aktiv, eine der Ausnahme ist das in Deutschland inzwischen häufig beobachtete Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum). Hier soll die Entwicklung der Schwärmerraupen am Beispiel des Oleanderschwärmers (Daphnis nerii) gezeigt werden.
Nach der Eiablage auf der Nahrungspflanze schlüpfen die jungen Raupen aus den Eiern und werden dann immer größer. Da die Haut nicht mitwächst, muss die Raupe sich von Zeit zu Zeit häuten. Dabei wird unter der alten Haut eine neue gebildet und die alte schließlich abgestreift. Das passiert vier Mal. Die Raupenstadien werden dabei als L1 (direkt nach Schlupf aus dem Ei) bis L5 bezeichnet. Die Raupen verändern sich von einem Stadium zum nächsten. Während die Raupen des Oleanderschwärmers als L1 noch klein und gelborange sind, färben sie sich zu L2 in grün um. Zum Ende von L2 kann man bereits den Augenfleck der Raupen an den Körperseiten sowie einen Seitenstreifen aus weißen, später auch blauen Punkten erkennen. Das Analhorn, eine für Schwärmerraupen typische Struktur am Hinterleibsende, ist in allen drei Stadien lang und schwarz, bekommt ab L2 aber eine kleine helle Spitze. Im Stadium L4 ist der Augenfleck schon sehr ausgeprägt und das Analhorn ist gelb und weist einen deutlich sichtbaren, schwarzen Knick auf. Die L5-Raupen besitzen ein kurzes gelbes Analhorn und vertilgen nun gewaltige Mengen Blattmaterial. Sie erreichen eine Körperlänge von über 10 cm und sondern Kotkrümel ab, die etwa 0,5 cm Durchmesser aufweisen. Die Entwicklung der Oleanderschwärmerraupen von L1 bis L5 ist im folgenden Video in Bildern zu sehen (Dauer 1:21 min, ohne Ton).
Den Prozess der Häutung der L4- zur L5-Raupe habe ich aufgenommen und er ist in ca. 4-facher Geschwindigkeit im folgenden Video zu sehen (Dauer 3:29 min, ohne Ton). Der eigentlichen Häutung voraus, geht die Ablösung der Kopfkapsel vom Raupenkopf, so dass der Kopf milchig erscheint (im Video zu erkennen). Die Raupe ruht scheinbar viele Stunden, aber bei genauer Betrachtung lassen sich unter der Haut regelmäßig Bewegungen erkennen. Das Abstreifen der Haut geschieht dann innerhalb von etwa einer Viertelstunde. Erkennbar ist im Video auch, wie weit die kleinen schwarzen Atemöffnungen (Stomata) in den Körper hineinreichen, denn die abgelöste Haut zieht sich an diesen Stellen wie ein langer Strumpf aus dem Körper heraus.
Das Raupenstadium L5 häutet sich schließlich ein letztes Mal, worunter dann die Puppe zum Vorschein kommt. Wie das aussieht, ist hier im Video des Kleinen Fuchs zu sehen.
Eigene Video- und Fotoaufnahmen (November 2024)